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Stärkung der Zusammenarbeit

Landesgeschäftsführer DI René Stix im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Naturfreunde Steiermark Dr. Jürgen Dumpelnik über die Rolle und Funktion der Fachreferate sowie ihre Pläne für eine engere Zusammenarbeit und effektivere Strukturen innerhalb der Organisation.

 

Was versteht man unter einem Landesfachreferat, und worin bestehen dessen Aufgaben?

 

Stix: Es gibt verschiedene Ausrichtungen von Landesfachreferaten. Zum einen gibt es Fachreferate, beispielsweise das Fachreferat für Schilauf, das sein Wissen in Form von Fortbildungs- und Ausbildungsmaßnahmen an die Ortsgruppen weitergibt. Zum anderen gibt es Fachreferate, wie etwa das Referat für Bergsteigen, das Ortsgruppen seine Expertise zur Verfügung stellt, wenn diese über kein entsprechendes Angebot verfügen. In diesem Fall können die Mitglieder Veranstaltungen über das landesweite Fachreferat besuchen.

 

Dumpelnik: Zusammenfassend kann man sagen, dass die Referate in den Ortsgruppen für die Struktur stehen, während die Landesfachreferate für die Inhalte verantwortlich sind. Für die aktuelle Funktionsperiode haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine bessere Verknüpfung der Fachreferate in den Ortsgruppen mit denen auf Landesebene zu erreichen, indem wir die inhaltliche Arbeit der Landesfachbereiche - wie die Ausbildungsschiene und den Know-how-Transfer - effizienter in die Ortsgruppen transportieren.

 

 

Inwiefern unterscheiden sich die Landesfachreferate von den Fachreferaten in den Ortsgruppen?

 

Stix: Um beim Beispiel Schilauf zu bleiben: Die Ortsgruppen haben Fachreferentinnen und -referenten für Schilauf, die ausgebildete Schilehrer*innen sind. Im Landesfachreferat Schilauf haben wir den Bundeslehrkader, der eine Stufe darüber steht und entsprechend Neuheiten und Fortbildungen für die Fachreferentinnen und -referenten in den Ortsgruppen anbietet.

 

Dumpelnik: Strukturell gesehen sollte die Summe aller Fachreferentinnen und -referenten auf Ortsgruppenebene den Fachbereich auf Landesebene repräsentieren, vertreten durch den jeweiligen Landesfachreferenten. Dies ist das Ziel der angestoßenen Organisationsreform für diese Funktionsperiode. Die Landesfachreferentin/der Landesfachreferent sollte über alle seine Kolleginnen und Kollegen in den Ortsgruppen Bescheid wissen und mit ihnen in Austausch stehen. Dazu sind entsprechende Schnittstellen zwischen den Ortsgruppen und den Landesfachreferaten erforderlich. Es sollte zwischen den beiden Ebenen ein gemeinsames Zusammenwirken geben.

 

 

Wo seht ihr auf struktureller Ebene noch Verbesserungsbedarf?

 

Dumpelnik: „Verbesserungsbedarf“ ist in diesem Zusammenhang nicht der passende Begriff. Vielmehr geht es darum, einen einheitlichen Standard zu schaffen, der gewährleistet, dass die Zusammenarbeit zwischen den Ortsgruppen und den Landesfachreferaten auf einer nachhaltigen Basis steht. Es gibt bereits Best-Practice-Modelle aus manchen Fachbereichen, die sich bewährt haben und zeigen, dass dieser Austausch funktioniert. Ein Beispiel ist das Hütten-Referat, das seit Jahrzehnten Konferenzen abhält, bei denen jedes Jahr alle Hütten-Fachreferentinnen und -referenten der Ortsgruppen zusammenkommen und dem Landeshüttenreferenten ihre Anliegen mitteilen. Dieses Modell möchten wir gerne auf alle Fachbereiche ausweiten.

 

Stix: Der ständige Austausch zwischen den Landesfachreferaten und den Ortsgruppen findet derzeit oft nur auf Zuruf statt. Wenn dieser Austausch nach klaren Vorgaben geplant wird, ist das auch für die Ortsgruppen eine bedeutende Erleichterung; denn wenn sie wissen, welche Strategien verfolgt werden sollen, können sie ihre Jahresprogramme entsprechend gestalten. Damit wird für die Ortsgruppen die Arbeit wesentlich einfacher.

 

 

Welche konkreten Ergebnisse erhofft ihr euch am Ende dieses Prozesses?

 

Stix: Ein breit gefächertes Programm, das im Rahmen eines engen Austauschs zwischen den Landesfachreferaten und den Ortsgruppen in einer ständigen Feedbackschleife entsteht und zielgenau auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder abgestimmt ist. In Zukunft soll es auch mindestens einmal im Jahr ein Treffen geben, bei dem sich die jeweiligen Landesfachreferentinnen und -referenten mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Ortsgruppen untereinander austauschen.

 

Dumpelnik: Die Arbeit in den Ortsgruppen funktioniert bereits sehr gut. Das ist nicht so sehr das Thema. Vielmehr geht es darum, dass wir alle - der Landesvorstand, das Präsidium, die Ortsgruppen, die Fachbereiche - näher zusammenrücken, in viel engerem Kontakt als bisher stehen und damit auch eine engere Willensbildung schaffen. Es ist viel schöner zu arbeiten, wenn man als Landesfachreferent nicht allein agiert, sondern mit engagierten Fachreferentinnen und -referenten aus den verschiedenen Ortsgruppen gemeinsam Ideen und Angebote entwickelt. Diese Nähe, dieses gemeinsame Gestalten als große Naturfreunde-Familie ist das Ziel.

Jürgen Dumpelnik und René Stix wollen in den nächsten Jahren die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Landesfachreferaten und den Ortsgruppen verstärkt fördern.
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