Im Zuge des Projekts werden innovative und naturnahe Methoden in der Umweltbildung entwickelt. Insgesamt sollen drei Projekttreffen in den jeweiligen Partnerländern stattfinden, in deren Rahmen durch den Austausch von Expertise und Erfahrungen neue Methoden entwickelt und anschließend durch die Einbeziehung von Jugendlichen erprobt und evaluiert werden. Inhaltlich werden dabei die Bereiche Biodiversität und Wasserschutz in Wald- und Flusslandschaften verbunden werden. Als zentrales Ergebnis wird ein Handbuch mit pädagogischem Leitfaden entstehen, das sich an Trainer*innen und Jugendleiter*innen richtet.
Nach den erfolgreichen ersten Umsetzungsschritten in Form eines virtuellen kick-off-Meetings, fand von 27.05 bis 01.06.2024 das erste Projekttreffen in Portugal statt. Vier Tage voll intensiver Gruppenarbeiten, Diskussionen unterschiedlicher Ideen und Ansätze zu transformativer Bildung, praktischen Erfahrungen im Waldgebiet, Präsentationen zu ökologischen Arbeits- und Eingriffsmethoden, Inspirationen und Austausch und Lernen mit und von jungen Menschen und Expert*innen.
Wir starteten vor Ort mit einem Waldspaziergang mit Joao Cortes Oliveira, der mit uns sein Wissen über verschiedene ökologische Themen teilte, zum Beispiel darüber wieso Monokulturen viel anfälliger für Waldbrände sind als natürliche Wälder. Außerdem standen wir in einem intensiven Austausch mit Schülerinnen der Escola Secundaria Marques de Castilho und übten uns mit ihnen zusammen an einer Eingriffsmethode im Wald. Die Perspektiven und Ideen der beteiligten jungen Menschen waren inspirierend für den weiteren Prozess und Grundlage für weitere Schritte, die wir unternehmen werden, um Verfahren und Methoden zu entwickeln. Am nächsten Tag wurden wir von Tiago Laranjo durch ein Gebiet geführt, das früher landwirtschaftlich genutzt wurde und heute Cabeco Santo gehört. Der Verein begann dort damit invasive Arten zu entfernen, einheimische zu pflanzen und schuf einen Lehrpfad. Am letzten Tag besuchten wir die Farm von Paulo Domingues, Initiator und Gründer von Cabeco Santo, der seine Visionen und Ideen mit uns teilte. Diese dienen uns als wertvoller Ausgangspunkt für die Arbeit an einem transformativem Lernprogramm.
Von 06. bis 12.10.2024 fand in Italien (in Ledro und Saviore dell’Adamello) das zweite Treffen mit einer Reihe von Aktivitäten zur Schärfung des Bewusstseins der Teilnehmer*innen für ökologische Nachhaltigkeit und den Schutz von Flussökosystemen statt. Umgesetzt wurden etwa Aktivitäten zur Überwachung von Flussökosystemen und zur Beobachtung der Beziehung zwischen jüngeren Generationen und der Natur in der Praxis. Die italienische Gruppe der Naturfreunde leitete diese Aktionen und bezog junge Menschen in die Datenerhebung mit ein, insbesondere in die Analyse des Zustands von Flüssen. Einen weiteren grundlegenden Aspekt des Treffens bildete die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften und Institutionen, ein wichtiger Faktor für die Förderung von Rechtsvorschriften, die stärker auf den Schutz von Flussökosystemen ausgerichtet sind, und für eine engere Verbindung junger Menschen mit dem Gebiet. Es wurde Kontakt mit Expert*innen regionaler NGOs und Netzwerke aufgenommen, spezialisiert auf Umweltfragen rund um Wasserökosysteme. Außerdem wurden verschiedene Workshop-Formate für verschiedene Altersgruppen von Schüler*innen lokaler Schulen ausprobiert. Die Workshops werden im Laufe des Schuljahres wiederholt werden, um sie zu testen und zu evaluieren – als Grundlage für unser Handbuch. Dieses Treffen, das mit einer Konferenz endete, war eine Gelegenheit, die bisher geleistete Arbeit zusammenzuführen und gemeinsam eine Zukunft aufzubauen, in der der Umweltschutz im Mittelpunkt unseres Handelns steht, dank der direkten Einbindung junger Menschen und lokaler Gemeinschaften.
Das sehr idyllisch gelegene Bergdorf Saviore dell' Adamello bietet die Kulisse für die zweite Hälfte des Meetings.
In einem ehemaligen Kraftwerk finden Workshops mit Schüler*innen statt.
Auch die Arbeit am Handbuch kommt nicht zu kurz: Wichtige Keywords werden erarbeitet und geclustert.
Das Pfahlbau-Museum am Ledro-See als beeindruckende Kulisse für die Eröffnungsveranstaltung des Meetings.
Viola Ducati von "RETE CLIMATICA TRENTO" (Klimanetzwerk Trentino) hält einen Vortrag zum Thema Klimawandel, dessen Ursprung und Folgen.
Bei den Workshops mit Pietro Zanotti, Vorsitzender der Naturfrunden in Ledro, kam für die Schüler*innen auch die Bewegung nicht zu kurz.
Pietro Zanotti und Stefano Ferrari von den Naturfreunden in Ledro eröffnen zusammen mit Renato Girardi, dem Bürgermeister von Ledro das Projektmeeting in einem offiziellen Rahmen.
So alte und wunderschöne Korkeichen sind im Norden Portugals leider zu einem seltenen Anblick geworden. Cabeco Santo hat es sich zum Ziel gesetzt wieder für mehr Artenvielfalt zu sorgen.
Joao Cortes Oliveira spricht über invasive Arten.
Joao Cortes Oliveira erklärt Waldbrände in Monokulturen.
Vortrag von Jorge Morais über die Arbeit von Cabeco Santo
Einsatz im Wald mit Schülerinnen der Escola Secundaria Marques de Castilho
Mit Tiago Laranjo unterwegs auf dem von Cabeco Santo angelegten Lehrpfad
Die Farm von Paulo Domingues stellt eine Oase der Artenvielfalt inmitten von Eukalyptus-Monokulturen dar.
Die invasiven Akazien werden zunächst entrindet und erst ein Jahr später gefällt, um zu verhindern, dass die Stümpfe erneut austreiben.
Offizieller Projektstart online