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Skitourenwoche in Marokko

Die steirischen Naturfreunde auf Skitourenwoche in Marokko

 

Unsere heurige Skitourenreise führt uns zu einem auf den ersten Blick „exotischen“ Ziel: Marokko. Doch mit Gipfeln über 4000 Meter Höhe ist der Hohe Atlas das höchste Gebirge in Nordafrika, zudem herrscht heuer eine außergewöhnlich gute Schneelage. Insgesamt sind 14 Naturfreundinnen und Naturfreunde mit auf dieser Reise, vier davon sind zudem Mitglieder der steirischen Alpinistengilde.

 

Am 17. Februar geht es von Graz nach Marrakesh, 26° und strahlender Sonnenschein! Unsere Reise beginnen wir mit einer Besichtigung der Medina von Marrakesh. Mit ihren Gassen, Märkten und Schlangenbeschwörern ein eindrückliches Erlebnis. Zum Glück hat uns ein Touristenführer begleitet, sonst hätten wir wohl nie mehr zurück zu unserem Riad, einer Unterkunft mit Brunnen im Innenhof, gefunden. Tags darauf besuchen wir den Garten Anima, welcher von André Heller gestaltet und 2016 eröffnet wurde. Heller hat ausschließlich mit marrokanischen Pflanzen gearbeitet und Werke internationaler Künstler in den Garten integriert.

 

Im Anschluss geht es über Imlil nach Tachedirt, ein 2400m hoch gelegenes Dorf mit rund 300 Bewohnern am Fuße des Hohen Atlas, welches für die nächsten Tage unser Ausgangspunkt sein soll. Unsere ersten beiden Skitouren führen uns auf den Bou Iguenouane und auf die Tizi Likemt.  Es herrschen gute Bedingungen, die Ski müssen wir nur während der ersten 5 Minuten tragen. Während sich bei den Aufstiegen stets die Sonne zeigt, so herrscht bei den Abfahrten meist Nebel. Dank der meist engen Rinnen haben wir trotzdem guten Kontrast und können die Abfahrten genießen.

 

Das zweite von uns besuchte Gebiet ist das Toubkal-Massiv, wo wir vom Refuge Toubkal aus Touren machen wollen. Während unseres Hüttenaufstiegs setzt starker Schneefall ein, in den folgenden 24 Stunden fällt rund ein Meter Neuschnee. Zum Glück ist die Hütte jedoch entgegen im Internet zu findender Berichte gut beheizt und durchaus gemütlich, lediglich die Schlaflager sind ziemlich feucht.

 

Und so stehen unsere folgenden Touren nicht wie in Marokko üblich im Zeichen des Berber-Firns, sondern wir genießen Couscous-Pulver vom Feinsten! Die Skitour auf den Afella brechen wir wegen der heiklen Lawinensituation kurz unter der Scharte ab, dafür machen wir einen zweiten Aufstieg zur Tizi Ouanoukrim.

 

Den höchsten Berg Nordafrikas, den Jebel Toubkal (4167m), besteigen wir bei perfektem Wetter. Beim Aufstieg lassen wir bald alle anderen Besteiger, welche geschlossen zu Fuß unterwegs sind, hinter uns und ziehen die erste Spur hinauf zum Gipfel. Zurück geht es nicht über den gleichen Weg, sondern wir machen die Süd-Nord-Traverse, welche nach einem sanften Hang durch eine rassige Steilrinne mit etwa 40° Neigung hinabführt. Eine Abseilstelle am Ende des Tals über einen gefrorenen Wasserfall ist die letzte schwierige Stelle der Tour. Lediglich der Rückanstieg zur Hütte fällt uns allen schwer, vor allem auch weil es auf der Hütte kein Bier gibt.

 

Am letzten Tag ist die Überschreitung des Hohen Atlas nach Süden hin geplant. Unser Gepäck wird in einer scheinbar unendlich langen Reise um den gesamten Hohen Atlas herumtransportiert, während wir die Tizi Ouanoums im dichten Nebel ersteigen. Jenseits führt uns eine unglaublich exponierte Querung über ein Felsband in ein atemberaubendes Tal. Durch dieses geht es nun rund 1500 Höhenmeter stets zwischen senkrechten Felswänden und Eisfällen abwärts. Durch das malerische Tal geht es zu Fuß bis Amzouzart, von wo wir am 26. Februar nach einem kurzen Besuch des Weltkulturerbes Ait Ben Haddou die Heimreise antreten.

 

Danke an Kathi, Jasmin, Sonja, Susi, Rainer, Richi, Karl, Reinhard, Konrad, Urban, Hans, Charly und Tanja.

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