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Experimentiertage auf der Johann-Waller-Hütte

Schülerinnen und Schülern chemische Prozesse in der Natur auf anschauliche Art näherbringen: Das ist das Ziel der „Experimentiertage“, zu denen Naturfreunde und Universität Graz auf die Johann-Waller-Hütte laden.

Text: Berndt Heidorn, Fotos: David Pertl, Paul Stoimaier

 

„Die ,Experimentiertage 2024 - Chemie in der Natur‘ haben bei den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern großen Anklang gefunden“, freut sich die Vorsitzende der Naturfreunde Graz Susanne Bauer über den Erfolg des Projekts. Ein Erfolg, der sich auch im mit 300 Euro dotierten zweiten Platz beim Umweltpreis der Naturfreundejugend „Goldener Murmel“ niederschlug. Bei den Experimentiertagen handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Grazer Naturfreunde mit dem Fachdidaktikzentrum Chemie an der Universität Graz.

Die Grundidee geht auf den Leiter des Fachdidaktikzentrums Ass.-Prof. Dr. paed. Philipp Spitzer zurück. Ihm war es immer ein Anliegen, chemische Prozesse im Alltag und in der Natur mit so genannten Science Spotlights und spannenden Experimenten aufzuzeigen, darüber ins Gespräch zu kommen und damit auch zu einer Verbesserung des Images der Chemie in der Bevölkerung zu erreichen. Ausgehend von dieser Idee entwickelte das Team des Fachdidaktikzentrums Chemie gemeinsam mit Studierenden vor vier Jahren ein Programm für Schulklassen, das darauf abzielt, chemische Prozesse erlebbar zu machen. Im Vorjahr beispielsweise befassten sich im Rahmen der Experimentiertage 12- bis 16-jährige Schüler*innen des Grazer BG/BRG Dreihackengasse und der MS Straden mit Themen wie Wasserreinigung, Outdoorseife und Fluoreszenz bei Pflanzen.

 

Outdoor-Lab Schöckl - Chemie draußen entdecken

Unter dem Titel „Outdoor-Lab Schöckl - Chemie draußen entdecken“ geht das Kooperationsprojekt in diesem Jahr in seine vierte Auflage. Am 30. Juni und 1. Juli 2025 können sich zwei Klassen ab der 8. Schulstufe an diesem außergewöhnlichen Projekt beteiligen. An insgesamt acht Stationen rund um die Johann-Waller-Hütte am Schöckl werden die Schüler*innen in Kleingruppen rund eineinhalb Stunden lang selbständig Experimente durchführen. Sie werden dabei von Studierenden des Fachbereichs Chemie unterstützt.

Für das Outdoor-Lab Schöckl stehen bereits folgende Themen fest: Indikatoren in der Natur - Stoffe, die je nach dem pH-Wert die Farbe verändern; Farbstoffe in Blättern - mehr als nur Chlorophyll (Auftrennung der Blattfarbstoffe mittels Chromatografie); fluoreszierende Stoffe in der Natur; der Lotus-Effekt und die Anwendung in der Technik und im Alltag; Proteasen, also Enzyme, die Proteine spalten, in Früchten (unter anderem wird der Frage nachgegangen, warum auf einem Ananaskuchen Gelatine nicht fest wird); Feuermachen in der Natur, Entstehung von Feuer aus chemischer Sicht. Die Themen für zwei weitere Stationen sind noch in Ausarbeitung.

Naturfreunde-Vorsitzende Susanne Bauer ist davon überzeugt, dass auch das diesjährige Programm der Experimentiertage auf der Johann-Waller-Hütte ein voller Erfolg wird. „Wir sind dem Fachdidaktikzentrum Chemie für diese Kooperation außerordentlich dankbar“, so Susanne Bauer. Für die Naturfreunde Graz sei diese Zusammenarbeit für alle Beteiligten eine Win-win-Situation. „Uns Naturfreunden ist es ein großes Anliegen, Kindern und Jugendlichen tolle Experimente anzubieten und die faszinierenden Abläufe in der Natur nahezubringen.“ Die Naturfreunde steuern zur Kooperation die Organisation der Wanderung zur Johann-Waller-Hütte bei, und das Hüttenteam sorgt für die Verpflegung der Wissensdurstigen.

 

Anmeldungen und Informationen für Schulklassen gibt es im Naturfreundebüro Graz, Sackstraße 24, Graz, Tel. 0316/82 62 65 oder per Mail: office@naturfreundegraz.at bzw. auf der Webseite der Chemiedidaktik https://chemiedidaktik.uni-graz.at.

In Kleingruppen führen Schüler*innen interessante Experimente selbständig durch – unterstützt von Studierenden der Universität Graz.
Experimente mit fluoreszierenden Stoffen lassen die Natur in neuem Licht erstrahlen.
Ausgezeichnete Teamarbeit: Dr. Sebastian Tassoti, Alina Majcen, MEd, und Dr. Philipp Spitzer vom Fachdidaktikzentrum Chemie an der Universität Graz sowie Susanne Bauer, Vorsitzende der Naturfreunde Graz, (v. l. n. r.) freuen sich über den Erfolg des Kooperationsprojekts.
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