„Nein, eben nicht!“, antworten darauf die Eisschwimmer*innen der Naturfreunde Oberaich. Eisschwimmen, das aktive Schwimmen in unter 5 °C kalten Gewässern, erfreut sich nicht zuletzt wegen der positiven Auswirkungen auf Körper und Geist immer größerer Beliebtheit.
Text: Petra & Herbert Szumovski, Naturfreunde Oberaich, Fotos: Herbert Szumovski
Man nehme einen erfahrenen Eisschwimmer, interessierte Mitglieder und eine aufgeschlossene Ortsgruppenvorsitzende. Nach diesem Rezept schlug im Jahr 2022 die erfolgreiche Geburtsstunde der Eisschwimmgruppe der Naturfreunde Oberaich. Seitdem treffen sich begeisterte Schwimmer*innen regelmäßig von Oktober bis April an winterlichen Seen, um gemeinsam und unter der Anleitung des Eisschwimmreferenten die eigenen psychischen und physischen Grenzen im kalten Wasser zu erweitern. Um sich möglichst gut an die Kälte zu adaptieren, kommt hier unter anderem die sogenannte Wim-Hof-Methode zur Anwendung, die auf den drei Säulen mentales Training, Atemtechniken und Praxis im kalten Wasser basiert.
Warum gerade Eisschwimmen?
Obwohl die Motive der einzelnen Teilnehmenden unterschiedlich sind, finden sie alle in der Vielfalt des Eisschwimmens ihren Platz. Während für die einen gesundheitliche Aspekte, etwa die Verbesserung des Immun- und Herz-Kreislauf-Systems, im Vordergrund stehen, ziehen andere sportlicher ihre Bahnen und planen bereits die Teilnahme an Eisschwimmbewerben der International Ice Swimming Association (IISA). Allen Eisschwimmerinnen und -schwimmern gemein sind nach dem Eintauchen ins kalte Nass der Stolz und die Freude darüber, wieder den inneren Schweinehund überwunden und etwas Außergewöhnliches gemacht zu haben, sowie das Staunen darüber, wozu Körper und Geist fähig sind.
Was beim Eisschwimmen zu beachten ist
Am Anfang steht ein gründlicher ärztlicher Check mit einem Belastungs-EKG. Danach beginnt die langsame aktive Anpassung des Körpers an die Kälte. Diese wird durch kaltes Duschen, Eisbäder, richtige Atemtechniken und mentales Training sowie regelmäßiges Schwimmen in offenen Gewässern über den Sommer hinaus erreicht. Da der Kältereiz für den Körper eine große Belastung darstellt, ist es sehr wichtig, sich langsam an seine Grenzen heranzutasten und keinesfalls allein zu schwimmen.
Weiterführende Infos
Wim Hof/Koen de Jong, „Nie wieder krank. Gesund, stark und leistungsfähig durch die Kraft der Kälte“, Riva-Verlag, ISBN 978-3-7423-0562-6
Julia Wittig, „Eisschwimmen. Wie du dich körperlich und mental richtig vorbereitest, sicher trainierst und deine Grenzen überwindest“, Riva-Verlag, ISBN 978-3-7423-1914-2
Homepage der IISA: internationaliceswimming.com