Die Entwicklung innovativer Methoden für die Jugendarbeit naturnaher Vereine steht im Zentrum des zweijährigen Erasmus+-Projekts „Eco CoWaLa“. Unter der Koordination der Naturfreunde Steiermark sind daran Partnerorganisationen aus Italien und Portugal beteiligt.
Text: Petra Ehgartner und Lisa Marschner, zuständig für Projektmanagement bei den Naturfreuden Steiermark, Fotos: Naturfreunde Steiermark, iStock
Im Vorjahr startete der Aufbau einer Kooperation zwischen den Naturfreunden Steiermark und dem Verband der italienischen Naturfreunde (G. I. A. N.). Beim weiten Thema Umwelt- und Wasserschutz wurden schnell inhaltliche Gemeinsamkeiten sichtbar, die im Rahmen des vorliegenden Projekts nun insbesondere für Jugendaktivitäten nutzbar gemacht werden sollen. Während in Italien der Schwerpunkt auf umweltpolitischem Engagement rund um die knapper werdende Ressource Wasser liegt, sind es bei den steirischen Naturfreunden die Methoden der Jugendarbeit, allen voran Forschungstage mit dem Wasserrucksack und Fluss-Cleanups, die sich mit dieser Thematik beschäftigen.
Als weiterer Kooperationspartner wurde die portugiesische Organisation Cabeço Santo ins Boot geholt, die sich auf die Förderung von Renaturierungsprojekten durch Freiwilligenarbeit fokussiert; daraus ergab sich wiederum die Möglichkeit einer Zusammenarbeit im Bereich der ökologisch orientierten Jugendarbeit.
Förderzusage und erste Umsetzungsschritte
Im Zuge regelmäßig durchgeführter Videokonferenzen mit intensivem, fachbezogenem Austausch entstand vergangenes Jahr die Idee zu einer gemeinsamen Bewerbung für ein Kooperationsprojekt im Rahmen des EU-Bildungsprogramms Erasmus+ (erasmus-plus.ec.europa.eu/de). Die Förderung wurde bewilligt, und damit ist nun auch die finanzielle Grundlage für eine längerfristige Zusammenarbeit mit einer Reihe von Aktivitäten geschaffen. Zu Jahresbeginn durfte das Projekt „Eco CoWaLa – Connecting water and land“, das vom herausragenden Engagement der Mitwirkenden auf allen Seiten getragen wird, offiziell starten. Für Frühsommer und Herbst sind in beiden Partnerländern jeweils einwöchige Projekttreffen geplant; die organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren.
Angestrebte Ziele
Durch den Austausch von Expertise und Erfahrungen sollen neue Methoden entwickelt und anschließend vor Ort durch die Einbeziehung von Jugendlichen erprobt werden. Inhaltlich werden die Themen Biodiversität und Wasserschutz in Wald- und Flusslandschaften miteinander verbunden; in diesen Bereichen sind die Partner bereits seit einigen Jahren aktiv. Beim finalen Projekttreffen, das im Juni 2025 in der Steiermark stattfinden wird, werden die Methoden einem breiteren Publikum präsentiert und abschließend evaluiert. Als zentrales Ergebnis wird ein umfassendes Handbuch mit einem pädagogischen Leitfaden entstehen, der sich an Trainer*innen und Jugendleiter*innen richtet.
Die eigentliche Zielgruppe - Jugendliche und junge Erwachsene - soll bereits während der Projekttreffen, aber auch über die Projektlaufzeit hinaus, zu mehr freiwilligem Engagement im Umweltbereich motiviert werden. Dazu wird auf Bewusstseinsbildung, auf ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge und vor allem auf Handlungsbereitschaft gesetzt. Der Erhalt der Biodiversität und der Schutz unseres Lebenselixiers Wasser betreffen die Zukunft der heutigen jungen Generation am meisten. Und wer wäre nicht dazu bereit, selbst an einer lebenswerten Zukunft zu arbeiten?