Nach der coronabedingten Zwangspause konnte heuer wieder die beliebte Klettersportreise „Climb & Fun“ der Naturfreundejugend Steiermark stattfinden. Sie führte diesmal nach El Chorro in Spanien, wo uns eines der attraktivsten Kletterreviere Andalusiens erwartete.
Text und Fotos: Karl Heinz Ganster, Landesportkletterreferent Steiermark
Nach zwei Jahren Planung war es heuer im April endlich so weit: 15 Naturfreundinnen und Naturfreunde fanden sich am Flughafen Wien-Schwechat ein, um gemeinsam nach Málaga zu fliegen. „Climb & Fun“ ist eine Reise der Naturfreundejugend Steiermark, die seit 2000 - bis auf die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021 - jedes Jahr zu Ostern auf dem Programm gestanden hat.
Nach der Ankunft in Spanien holten wir unsere Mietwagen ab und besuchten kurz den Strand in Playamar. Danach fuhren wir nach Álora, wo sich in der Nähe unsere gemietete Finca befand. Leider übersahen wir in der Aufregung gleich mal die Umfahrung von Álora und mussten auf die harte Tour erleben, wie schmal die Gassen in Spanien sein können. Wegen der Osterfeiertage war zu allem Überfluss auch noch das halbe Städtchen gesperrt. Mit etwas Verspätung kamen wir am Ende aber heil in unserer Finca an. Dort wurden wir für alle Strapazen mehr als entschädigt: Es handelte sich um ein wunderschönes Haus aus dem 18. Jahrhundert, mit acht Schlafzimmern, drei Bädern, zwei Küchen, einem Wohnzimmer, einem Esszimmer, einem Pool, einer großen Terrasse und einem Grillplatz. Am Abend kochten und aßen wir gemeinsam und ließen den Abend auf der Terrasse bei lauer, mediterraner Stimmung ausklingen.
Klettern, Wandern und Sightseeing
Am nächsten Tag fuhren wir nach El Chorro, stellten unsere Fahrzeuge an einem der Parkplätze ab und wanderten zu den Kletterwänden von „Escalera Árabe“, gleich neben der „Arabischen Treppe“. Hier gibt es Routen im Bereich von 3a bis 4c, richtige Genusstouren, die sich vor allem für unsere jüngeren und älteren Gruppenmitglieder eigneten und perfekt für die richtige Akklimatisierung an den Felsen waren. Danach wanderten wir die „Arabische Treppe“ hinauf und bewunderten die Gegend. Am Abend ging es zurück zur Finca.
In den nächsten Tagen wanderten wir durch die Schlucht Caminito del Rey, eine der Hauptattraktionen Andalusiens. Der Weg ist wunderschön und neu saniert. Er bietet eine Wahnsinnsaussicht und endet im Bereich El Chorro. Anschließend fuhren wir zur Stadt Ronda, die oberhalb der 80 Meter tiefen El-Tajo-Schlucht thront, welche die Neu- von der Altstadt trennt. Über den Abgrund in der Stadtmitte spannt sich eine Steinbrücke, die „Puente Nuevo“, ein beliebter Aussichtspunkt.
Weiters machten wir halt im Klettersektor „Valle de Abdalajís“, der für seine Plattenklettereien bekannt ist. Auch hier gab es einige leichtere Routen. Eines der Ziele dieser Woche war auch „El Torcal“ (= Paraje Natural Torcal de Antequera), ein großes Naturschutzgebiet, in dem wir eine ca. 12 km lange Wanderung unternahmen. Sehr interessante Felsformationen säumten hier den Weg. Sehr sehenswert!
An den letzten beiden Tagen wurde die Gruppe geteilt. Ein Teil blieb zum Klettern in El Chorro und erkundete die Vielzahl der zur Verfügung stehenden Routen. Der andere Teil der Gruppe besuchte Gibraltar und seinen Affenfelsen - in Gibraltar lebt Europas einzige wilde Affenpopulation - sowie die wunderschöne Stadt Sevilla.
