Der Frühling ist die ideale Jahreszeit für Wanderungen durch das Steirische Hügelland, das Joglland und das Grazer Bergland. Auch die Gipfel im mittleren Murtal zwischen Bruck/Mur und Graz sind Anfang April meist schon schneefrei.
Text und Fotos: Martin Winter, Referent Wandern der Naturfreunde Steiermark
Die kargen Winterlandschaften werden nur durch Nadelgehölz oder immergrüne Pflanzen wie Efeu, Immergrün oder Leberblümchen unterbrochen. Der Vorfrühling beginnt mit der Blüte von Haselnuss, Schneeglöckchen und Märzenbecher. Oft schon im Februar blühen die Palmkätzchen; sie sind eine der ersten Nahrungsquellen für Bienen und Hummeln. Sobald die ersten Wanderwege schneefrei sind und immer mehr Pflanzen Blüten tragen, zieht es viele, die gerne wandern gehen, hinaus in die Natur. Im Folgenden stelle ich dir vier wunderschöne Frühlingswanderungen vor.
Auf den Parmaseggkogel
Schon im Vorfrühling bietet sich eine Wanderung auf den Parmaseggkogel (785 m) an. Wir starten am Bahnhof Peggau-Deutschfeistritz. Zunächst erklimmen wir den Kirchberg von Deutschfeistritz mit der Pfarrkirche St. Martin, dann geht es bergab nach Zitoll, wo wir eine erste Rast bei der alten Winterlinde (Naturdenkmal) machen. Dort nehmen wir den Weg Richtung Osten (Schuttiweg) und folgen dem Naturweg Richtung Norden. Über Steinwenderweg und Leichtbauerweg erreichen wir den Stoniweg II; an diesem zweigen wir gleich rechts ab, denn hier beginnt der Aufstieg zum Parmaseggkogel. Vom Parmaseggkogel können wir nach Westen zum Grazer Umlandweg absteigen. Diesem folgen wir bis Zitoll, wo wir in die Lokalbahn Peggau-Übelbach einsteigen und nach Peggau-Deutschfeistritz zurückkehren.
Toureninfo: ca. 3,75 Std./ca. 12 km, 454 Hm ↑↓
Zur Remschniggalm
Diese Wanderung beginnt in Leutschach: Wir folgen dem Südalpenweg 03 zunächst auf der B69. Bei einer Anreise per Öffis bietet es sich an, an der Haltestelle Leutschach Plaschsiedlung (RegioBus 780) auszusteigen. Bald zweigen wir links in den Unteren Bergweg ein. Wir bleiben auf dem Weg 03 und erreichen nach ca. 7 km die Remschniggalm (750 m). Dort genießen wir bei der Almhütte die herrliche Aussicht. Danach steigen wir auf dem markierten Wanderweg Richtung Arnfels ab.
Toureninfo: ca. 3,75 Std./ca. 12,5 km/400 Hm ↑↓
Von Friedberg nach St. Lorenzen
Auf dieser Wanderung begeben wir uns zum Fuß des Wechsels. Wir starten in Friedberg, wo wir den Aufstieg zum Friedberger Erlebnisberg in Angriff nehmen. Oben angekommen, genießen wir von der Aussichtswarte den Ausblick. Hier erfahren wir auch einiges über die Geschichte der Burg und der Stadt Friedberg. Dann folgen wir dem Wanderweg bis zum Wagnerkreuz. Beim Wagnerkreuz nehmen wir den linken Weg und folgen diesem bis zum Hilmtor, wo sich eine Rast anbietet. Danach geht es noch etwas bergauf bis zum höchsten Punkt der Wanderung (ca. 1100 m), bevor der Abstieg nach St. Lorenzen am Wechsel beginnt.
Toureninfo: ca. 3,75 Std/ca. 12,5 km/520 Hm ↑↓
Auf das Rennfeld
Diese Wanderung über den Wallfahrtsort Frauenberg (auch Frauenberg-Maria Rehkogel genannt) auf das Rennfeld kann man ab Ende April/Anfang Mai unternehmen. Damit man nicht ins Rutschen kommt, wenn man während der Tour auf Schneereste stößt, sollte man Grödeln mit im Rucksack haben.
Wir starten vom Bahnhof Kapfenberg, überqueren die Mürz und besteigen den bewaldeten Hügel, auf dem die Burg Oberkapfenberg thront; von dort wandern wir in östliche Richtung zur Einkehr Prieselbauer, danach geht es auf dem Wanderweg weiter. Über Frauenberg-Maria Rehkogel erreichen wir nach ca. 10 km den Gipfel des Rennfelds (1629 m). Als Abstieg bieten sich mehrere Möglichkeiten an: nach Bruck/Mur, Pernegg, nach Breitenau am Hochlantsch oder auf demselben Weg zurück nach Kapfenberg.
In den Sommermonaten fährt übrigens der RegioBus 182 an Sonn- und Feiertagen bis Frauenberg-Maria Rehkogel.
Toureninfo (Kapfenberg-Rennfeld-Kapfenberg): ca. 7,5 Std./ca. 20 km/1135 Hm ↑↓
