Joshua Mark ist seit Kurzem der neue Jugendreferent der Naturfreunde Steiermark. Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Naturfreunde Steiermark Dr. Jürgen Dumpelnik erläutert er die zentrale Rolle der Jugendarbeit, die Anliegen junger Menschen und die Werte, welche die Naturfreunde an die nächste Generation weitergeben möchten.
Fotos: Michael Domian, Victoria Garbayo
Was bedeutet Jugendarbeit für die Naturfreunde Steiermark?
Dumpelnik: Die Naturfreunde sind eine Organisation für alle Generationen. Unsere Angebote reichen von Kinderschikursen bis hin zu Aktivitäten für Seniorinnen und Senioren. Die Jugendarbeit ist eine wichtige Stütze und das Fundament für die Weiterentwicklung unseres Vereins. Indem wir junge Menschen an organisierte Freizeitgestaltung und die Sinnhaftigkeit gemeinsamer Aktivitäten heranführen, schaffen wir die Basis für die kommenden Generationen und eine starke Struktur innerhalb der Organisation.
Mark: Jugendarbeit heißt für uns, jungen Menschen sinnvolle Freizeitgestaltung in und mit der Natur zu ermöglichen. Wir sehen den Trend, dass viele junge Menschen bewusst Erholung abseits des Alltags suchen – sozial, aktiv und im Einklang mit der Umwelt. Unsere Angebote fördern genau das: Gemeinschaft erleben, Neues entdecken und dabei die Natur als wertvollen Erlebnisraum schätzen lernen.
Auf welche aktuellen Themen und Anliegen junger Menschen gehen die Naturfreunde ein?
Dumpelnik: Unsere Jugendarbeit deckt ein breites Spektrum ab: Es umfasst sportliche Aktivitäten, Freizeitgestaltung sowie Projekte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Und wir eröffnen Jugendlichen Möglichkeiten zur politischen Mitgestaltung – etwa über den Landesjugendbeirat. So können sie ihre Interessen einbringen und Verantwortung übernehmen. Als große Naturschutz-, Umwelt- und Freizeitorganisation haben wir natürlich auch öffentlich Gehör und schaffen Räume, in denen junge Menschen aktiv mitgestalten können.
Mark: Wir greifen Themen wie Umwelt- und Naturschutz aktiv auf und machen sie durch Veranstaltungen und Projekte erlebbar. Wir schaffen auch kostengünstige Möglichkeiten, sich sportlich in der Natur auszuprobieren und weiterzubilden, etwa im Rahmen von Camps, Kletterkursen und Wanderungen. So fördern wir Bewegung, Umweltbewusstsein und persönliche Weiterentwicklung.
Welche Werte und Ziele möchten die Naturfreunde jungen Menschen vermitteln?
Mark: Wir möchten ein Bewusstsein für die Schönheit der Natur schaffen und jungen Menschen zeigen, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit unserer Umwelt ist. Dabei vermitteln wir nachhaltige Werte wie Achtsamkeit, Verantwortung und richtiges Verhalten in der Natur. Ziel ist es, in einem sozialen Rahmen ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge zu fördern.
Dumpelnik: Mir ist besonders die Gemeinschaft ein großes Anliegen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Individualismus immer stärker in den Vordergrund tritt – mit oft negativen Folgen für das Miteinander. Die Naturfreunde setzen dem bewusst ein anderes Modell entgegen: Hier erfährt man schon in jungen Jahren, dass man gemeinsam mehr erreicht, dass Solidarität und gegenseitige Unterstützung entscheidend sind. Dieses Verständnis möchten wir weitergeben, weil es nicht nur die Organisation stärkt, sondern auch einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leistet.
In welche Richtung sollte sich die Jugendarbeit in den nächsten Jahren entwickeln?
Mark: Wir wollen die erfolgreiche Jugendarbeit der letzten Jahre weiterführen – besonders im Bildungsbereich. Wir wollen unsere Bildungsangebote ausbauen, noch mehr junge Menschen erreichen und neue Formate schaffen. Unser Ziel ist es, Jugendliche zu bestärken, eigene Ideen einzubringen und als aktive Gestalter*innen mitzuwirken.
Dumpelnik: Auch mir ist es wichtig, die Jugendarbeit weiter auszubauen und den Fokus noch stärker auf Gemeinschaft zu legen. Junge Menschen sollen erleben, dass für ein funktionierendes Miteinander und eine solidarische Gesellschaft gemeinsames Handeln entscheidend ist. Diesen Gedanken wollen wir gemeinsam mit unserer Jugendorganisation und dem Erfahrungsschatz unserer älteren Funktionärinnen und Funktionäre weiter fördern und festigen.