Im Erasmus+-Projekt „Eco CoWaLa - Connecting water and land“ engagieren sich Partnerorganisationen aus Österreich, Italien und Portugal gemeinsam mit Jugendlichen für den Schutz von Natur, Wasser und Artenvielfalt. Durch praxisnahe Workshops, internationale Begegnungen und innovative Methoden der Umweltbildung wird Bewusstsein geschaffen, und junge Menschen werden motiviert, selbst aktiv zu werden.
Text: Petra Ehgartner, Mitarbeiterin für Projektmanagement und Jugend der Naturfreunde Steiermark, Fotos: Victoria Garbayo
Das einwöchige Projekttreffen im Juni 2025 in Wildalpen markierte einen besonderen Höhepunkt der bisherigen Zusammenarbeit. Vor beeindruckender Naturkulisse widmeten sich die Teams der drei Partnerorganisationen Naturfreunde Steiermark, Amici della Natura (= Naturfreunde Italien) und Associação Cabeço Santo einem sowohl auf fachlicher als auch auf zwischenmenschlicher Ebene sehr produktiven Austausch.
Bereits am ersten Tag standen Teambuilding, Achtsamkeit und ökologische Miniworkshops auf dem Programm. Interviews mit den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Liezen sowie ein gemeinsamer Ausklang mit Barbecue am Lagerfeuer schufen eine offene, motivierende Atmosphäre.
Am zweiten Tag setzten die teilnehmenden Jugendlichen in Begleitung des Projektteams bei einem Fluss-Clean-up – teils mit Kajaks, teils zu Fuß – ein starkes Zeichen für den Gewässerschutz. Ein begleitender Workshop sensibilisierte für die Müllproblematik heimischer Gewässer und die globalen Zusammenhänge in puncto Verschmutzung der Ozeane. Ein besonderes Highlight für die Projektpartner war der Besuch des UNESCO-Weltnaturerbes Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal mit Lernmodulen, um die ökologischen Zusammenhänge in Naturwäldern anschaulich zu vermitteln.
Den Abschluss des Treffens bildete eine Konferenz, bei der die Meilensteine des Projekts präsentiert wurden und externe Expertinnen und Experten wertvolle fachliche und regionale Impulse einbrachten. Der erste Input von Oliver Gulas-Wöhri, M.Sc., Geschäftsführer des Natur- und Geoparks Steirische Eisenwurzen, beschäftigte sich mit der Region Wildalpen sowie der Rolle des Naturparks vor Ort. Danach stellten Vorstand Mag. Markus Trebuch und Iris Trost vom Verein Sea Shepherd Austria ihre Arbeit im ökologisch-aktivistischen Bereich vor. Thomas Wicander, M. Sc., von der Naturfreunde Internationale referierte über Forschungsergebnisse zum Thema Freiwilligenarbeit im Umweltbereich, und Rene Stix, Geschäftsführer der Naturfreunde Steiermark, sprach abschließend über den Beitrag der Naturfreunde im ökologischen Bereich.
Mit dem gelungenen Projekttreffen in Österreich wurden weitere wichtige Zielsetzungen erreicht: Die Bekanntheit des Projekts „Eco CoWaLa“ wurde gefördert, dessen Ergebnisse wurden verbreitet, und man erreichte ein interessiertes Fachpublikum. Nun sollen die im Projekt entwickelten Methoden gezielt mit weiteren Gruppen von Jugendlichen erprobt werden.
Rückblick: Die ersten beiden Projekttreffen
Der Weg bis zu diesem intensiven Treffen in Österreich war von wertvollen Erfahrungen in Portugal und Italien geprägt.
Portugal, Mai 2024: Dieses erste Projekttreffen startete in Belazaima do Chão, einer kleinen Gemeinde in der Region Aveiro, und fokussierte sich auf die ökologische Restaurierungsarbeit im Lebensraum Wald und auf Umweltbildung in der Freiwilligenarbeit. Der direkte Austausch mit Schülerinnen und Schülern sowie das gemeinsame Erproben von Interventionsmethoden gaben wichtige Impulse.
Italien, Oktober 2024: In Ledro in der Provinz Trient und in Saviore dell’Adamello in der Provinz Brescia fand das zweite Projekttreffen statt. Diesmal standen der Fluss als „pulsierendes Herz“ vieler Ökosysteme und emotionales Lernen im Mittelpunkt, wobei mit verschiedenen Gruppen von Jugendlichen aus Partnerschulen gearbeitet wurde. Workshops, die Erforschung des Lebensraums Wasser sowie eine Fachtagung zu Gewässerökologie und Bürgerpartizipation vertieften das Wissen und erweiterten die Perspektiven.
In der Zeit zwischen den Projekttreffen hielten die verschiedenen Arbeitsgruppen regelmäßig Kontakt. In Onlinekonferenzen wurden die gemachten Erfahrungen gemeinsam reflektiert und fallweise junge Menschen aus der eigentlichen Zielgruppe mit einbezogen.
Ausblick: Leitfaden und Open-Source-Plattform
Die Arbeit am „Handbuch für transformative Umweltbildung“, dem zentralen Endprodukt des Projekts „Eco CoWaLa“, wurde bereits nach dem ersten Meeting in Italien aufgenommen. Dieser pädagogische Leitfaden für Trainer*innen und Jugendleiter*innen soll praxisorientierte Ansätze für die ökologische Freiwilligenarbeit und Schulprojekte bieten, insbesondere im Biodiversitäts- und Wasserschutzbereich. Er wird bis Ende 2025 fertiggestellt und in gedruckter Form als Broschüre sowie in einer Downloadversion zur Verfügung stehen; Downloadmöglichkeiten wird es sowohl auf der Homepage der Naturfreunde Steiermark als auch auf der Open-Source-Plattform geben, an der derzeit das Projektteam für den weiteren Austausch und zukünftige Projektaktivitäten arbeitet. Sie wird mit Jahresende online sein.
Mit dieser Plattform wird der Grundstein gelegt, um junge und engagierte Menschen nachhaltig zu motivieren, sich aktiv für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen. Die Plattform zielt darauf ab, auch nach Ende der Projektlaufzeit mit der Zielgruppe in Kontakt zu bleiben – etwa über einen Blog und indem Beiträge wie Videos sowie Bild- und Tonmaterial aus verschiedenen Umweltprojekten und Workshops geteilt werden.