Ein neues Buch beleuchtet das Leben von Franz, Adolf und Alois Huber aus Palfau. Die drei Brüder engagierten sich aktiv bei den Naturfreunden und waren in den 1960er- und 1970er-Jahren weit über die Grenzen der Region hinaus als Kletterer und Bergsteiger bekannt.
Text: Gundi Jungmeier, Fotos: Privatbesitz der Familie Huber, Laukat
Beginnend mit Kindheitserlebnissen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Kriegsendes in Palfau führt das Buch in die Welt der drei Jugendlichen, die in den 1950er-Jahren in den Bergen einen wertvollen Rückzugsraum fanden. Die Huber-Brüder wurden bald zu versierten Kletterern, die vor Abenteuerlust und Neugier auf die Welt und ihre Berge überschäumten. Auf dem Fahrrad und später auf dem Motorrad ging es zu den interessantesten Kletterrouten im Gesäuse, am Dachstein und immer weiter weg, in die Schweiz und in die französischen Westalpen. Der Versuch von Franz und Adi, gemeinsam mit Hubert Sedlmayr die erste Winterbegehung der Matterhorn-Nordwand zu schaffen, gelang zwar nicht ganz, löste aber großes internationales Medieninteresse aus und öffnete die Türen für Expeditionen im Himalaya, in den Anden, im Hindukusch, im Pamir, im Karakorum und in den Rocky Mountains. 1965 gelang Adi mit drei Mitstreitern die Erstbesteigung zweier Sechs- und eines Fünftausenders im Hindukusch. Größter Höhepunkt war die Erstbesteigung des Dhaulagiri II (7751 m): Am 18. Mai 1971 standen Adi Huber, der Sherpa Jangbu (Nepal), Adi Weissensteiner aus Admont und der US-Amerikaner Ron Fear am Gipfel des zweithöchsten Gipfels der Dhaulagiri-Kette. Franz Huber hatte die Expeditionsleitung übernommen. Doch nicht alle Unternehmungen standen unter einem guten Stern. Es mussten auch gefährliche Situationen gemeistert und bange Stunden durchgestanden werden. Die Reisen waren gekennzeichnet von der Begegnung mit Menschen, vom Kennenlernen und Schätzen anderer Kulturen, von berührenden Momenten und von so manch lustiger Begebenheit. Ab den 1980er-Jahre widmeten sich die Huber-Brüder immer mehr der Organisation von Trekkingtouren in aller Welt. Zielland des Herzens war und blieb Nepal, wo vor allem Adi eine zweite Heimat fand.
Über das Projekt
Die Historikerin und Autorin Gundi Jungmeier hat sich auf die Spurensuche gemacht und die Biografien der drei Brüder Franz (geb. 1935), Adolf (1939–2015) und Alois (geb. 1942) nachgezeichnet. Sie hat die Beteiligten interviewt sowie Tourenbücher, Reisetagebücher, Korrespondenzen, die umfassende Sammlung von Zeitungsberichten und weiterführende Literatur studiert und daraus ausgewählte Episoden aus dem bewegten Leben von Franz, Adi und Lois rekonstruiert. Dank des Engagements von Willi Jungmeier und Franz Huber bei der Bildrecherche ist das Buch mit zahlreichen zeitgenössischen Fotoaufnahmen illustriert. In mühevoller Kleinarbeit sichteten sie mehrere Tausend Repros, Negative und Dias, trafen eine Auswahl für die spätere Digitalisierung und lieferten detaillierte Beschreibungen.
Buchpräsentation
Bei der Buchpräsentation am 3. Februar 2023 in Forstauers Brauhaus Gesäuse in Gams fanden sich ca. 200 Interessierte, Freundinnen und Freunde sowie „Expeditionsveteranen“ ein. Die musikalische Umrahmung übernahm die Familienmusik rund um Richard Huber. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich ihr Exemplar von Franz und Lois signieren zu lassen.
Das Buch kann auf https://lodge150.at/das-buch/ bestellt werden und ist in den Freizeitbetrieben der Gemeinde Landl, im Büro der LEADER-Region Steirische Eisenstraße und in ausgewählten Buchhandlungen erhältlich.