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Erste Hilfe Outdoor

Bei Wanderungen, Bergtouren oder sonstigen Unternehmungen im alpinen Gelände sollte man immer
eine Notfallausrüstung im Rucksack haben, zum Beispiel das Notfallpaket der Naturfreunde. Doch wie wendet man das Erste-Hilfe-Set richtig an? Im folgenden Artikel wird in komprimierter Form auf die vier wichtigsten Notfallszenarien eingegangen.

Text: Anton Russegger, Notfallsanitäter und Ausbildner der steirischen Bergrettung, Illustrationen: Georg Sojer

Wärmemanagement

Anwendung aus dem Paket: Alurettungsdecke und Biwaksack

 

Ein verstauchter Knöchel oder ein verdrehtes Knie stellt grundsätzlich keine lebensbedrohliche Verletzung dar. Verletzt man sich jedoch in der freien Natur, zum Beispiel auf einem Berg bei kaltem Wind und Nässe, kann sich daraus rasch eine kritische Situation entwickeln. Darum ist die korrekte Durchführung wärmeerhaltender Maßnahmen sehr wichtig.

 

Stadien der Unterkühlung

Durch körperliche Inaktivität (etwa aufgrund einer Verletzung) in einer kalten Umgebung, meist auch in Kombination mit Nässe und Wind, kann rasch eine Unterkühlung entstehen. Der Schweregrad der Unterkühlung wird in vier Stadien eingeteilt.


Stadium I–II: (35–28 °C Körpertemperatur)
Von klarem bis zu getrübtem Bewusstsein, von Kältegefühl und Muskelzittern bis hin zu keinem
Muskelzittern und verlangsamter Atmung


Stadium III–IV (unter 28 °C)
Bewusstlosigkeit, von minimalen Lebenszeichen bis hin zum Kreislaufstillstand

 

 

Maßnahmen gegen Unterkühlung

  • Nasse Kleidung (auch wasserdichte Hardshelljacken, Überhosen etc.) entfernen und durch trockene ersetzen.
  • Vor weiterer Auskühlung schützen (Aludecke und Biwacksack als „Dampfbremse“ verwenden, jedoch nicht mit direktem Kontakt zum Boden! Zusätzliche Isolation durch weitere Kleidungsschichten – auch hier an die Isolation zum Boden denken und die Verunfallte bzw. den Verunfallten zum Beispiel auf einen Rucksack setzen.
  •  Der/dem Verunfallten heiße, gezuckerte Getränke geben. Alkohol auf jeden Fall vermeiden!

 

 

Wundversorgung

Anwendung aus dem Paket: Wundversorgung

 

Zum Thema Wundmanagement und Blutstillung wird mitunter meist sehr komplex und detailliert auf die
verschiedenen Arten der Wundverbände eingegangen. Wir wagen es nun hier, dies in vereinfachter Form
zu beschreiben, auch um die Scheu vor dem Anlegen eines Verbands etwas zu nehmen.
Für die Wundversorgung braucht man eine möglichst sterile und saugfähige Wundauflage und eine entsprechende Bandage zur Fixierung. Bei starken Blutungen ist durch Fingerdruck oder durch das
Anlegen eines Druckverbands die Blutung zu stillen. Bei Blutungen an einer Extremität ist diese entsprechend hochzuhalten bzw. hochzulagern.

 

Fingerdruck
Verletzte Extremität hochhalten, eine sterile Wundauflage direkt auf die Wunde legen und mit den
Fingern darauf einen starken Druck ausüben. Druckverband (bei starken Blutungen) Verletzte Extremität hochhalten, eine sterile Wundauflage direkt auf die Wunde legen, darüber Saugmaterial (z. B. Dreieckstuch als Zwischenlage) legen und mit einer Fixierbinde fixieren. Starke Blutungen können sich rasch zu einer lebensbedrohlichen Situation entwickeln. Die Blutstillung hat daher vor allen anderen Maßnahmen
absoluten Vorrang!

 

Licht

Anwendung aus dem Paket: Notfallstirnlampe

 

Vor allem bei zunehmender Dunkelheit ist eine Lichtquelle äußerst nützlich, um sich weiter in der Umgebung orientieren zu können und auch um gesehen zu werden. Die Petzl-Notfallstirnlampe ist mit einer
Signalpfeife ausgestattet, um auch akustisch auf sich aufmerksam machen zu können. 

 

 

Behelfsmäßiger Abtransport

Anwendung aus dem Paket: Wundversorgung, Alurettungsdecke und Biwacksack

 

Der behelfsmäßige Abtransport ist notwendig, wenn

  • keine Hilfe gerufen werden kann (z. B. kein Handy-Empfang), 
  • mit einer verletzten Person eine Gefahrenzone verlassen werden muss, 
  • zur weiteren Versorgung der verletzten Person ein geschützter Ort aufgesucht werden muss.
Weitere Informationen

Kontakt

Naturfreunde Österreich
Naturfreunde-Notfallpaket

Das Wichtigste für einen Notfall im alpinen Gelände klein, leicht und wasserdicht verpackt!
Das wasserdicht verpackte Erste-Hilfe-Set der Naturfreunde enthält das wichtigste Equipment
für einen Notfall im alpinen Gelände und ist so klein und leicht, dass es in jedem Rucksack
Platz findet. Der praktische Rolltop ermöglicht einen schnellen Zugriff auf den Inhalt (Biwaksack,
Notfall-Stirnlampe, Rettungsdecke, alle Utensilien für die Wundversorgung).
Zudem bleibt genügend Platz für zusätzlichen Eigenbedarf.

 

Preis:
82 € für Naturfreunde-Mitglieder


Bestellungen: akademie.naturfreunde.at

Eine Sicherheitsaktion der Naturfreunde Österreich, unterstützt durch die Wiener Städtische Versicherung

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